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Lebensgefährliches Hobby

Flemmingstr. - 01.06.2015


Bereits am 29.05.2015 ereignete sich auf der Bahnstrecke
Dresden-Zwickau ein Personenunfall. Dabei wurde einem 16-Jährigen
sein nächtliches Hobby -das Sprayen von Graffitis- fast zum
Verhängnis. Am 29.05.2015 war er mit einem 17-jährigen Bekannten
unterwegs. Nach dem sie einiges an Bier konsumiert hatten, begaben
sie sich zum Haltepunkt Chemnitz Mitte. Zunächst hinterließen sie
ihre zweifelhaften "Kunstwerke" am Fahrplanaushang, am
Fahrkartenautomaten und an einer Mauer. Danach bestiegen sie das Dach
der Bahnsteigunterführung, um auch dort an der Dachschräge zu
sprühen. Gegen 21:00 Uhr näherte sich der Regionalexpress 4776
(Dresden-Zwickau), welcher nicht am Haltepunkt Chemnitz-Mitte hält.
Die beiden Jugendlichen flüchteten vom Dach, als sie das Herannahen
des Zuges bemerkten, wobei der eine nach links sprang und der
16-jährige nach rechts in Richtung der Gleise. Beim Sprung verlor er
seinen Beutel mit den Spraydosen, die er noch aufheben wollte. Da er
sich jedoch zu nahe am Gleis befand, wurde er, trotz eingeleiteter
Notbremsung, vom Steuerwagen des Zuges erfasst und schwer verletzt.
Der 17-jährige Begleiter rief den Rettungsdienst und der Verletzte
wurde in das Krankenhaus Flemmingstrasse gebracht. Die Reisenden des
betroffenen Regionalexpress wurden mit einem Folgezug (RB 17236) nach
Zwickau weiter befördert. Durch die notwendige Streckensperrung kam
es zu Verspätungen. Gegen 23:22 Uhr konnte die Streckensperrung
aufgehoben werden.

Gegen die beiden Jugendlichen ermittelt jetzt die Bundespolizei
wegen Sachbeschädigung und gegen den 16-Jährigen auch wegen
gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.

In diesem Zusammenhang warnt die Bundespolizei eindringlich davor,
an Bahnanlagen und Zügen Graffitis anzubringen. Die Gefahren, die vom
Bahnbetrieb ausgehen, werden regelmäßig unterschätzt. Der Aufenthalt
im Gleisbereich ist lebensgefährlich, auch wenn kein Zug zu sehen
ist. Züge nähern sich je nach Windrichtung fast lautlos. Der
Anhalteweg von Zügen bei einer Gefahrenbremsung kann mehre hundert
Meter betragen. Des Weiteren können auf Täter von derartigen
Sachbeschädigungen erhebliche Regressforderungen zukommen.




Rückfragen bitte an:

Bundespolizeiinspektion Chemnitz

Telefon: 0371 4615 105
E-Mail: bpoli.chemnitz.presse@polizei.bund.de
http://www.bundespolizei.de
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